Mit der neuen Anlage verfügen wir nun über eine der modernsten Lackier- und Beölungsanlagen Europas und sind für die Zukunft bestens gerüstet.
Voß, Geschäftsführer ter Hürne

Zukunftsfähige Anlagenkonzeptionierung in modularer Bauweise

Im Mittelpunkt der Anforderungen von ter Hürne stand die Erweiterung der Oberflächenkompetenz, da die Veredelung von Holzoberflächen eine entscheidende Rolle für die Differenzierung im Fußbodenmarkt spielt. Die bisherigen manuellen Verfahren sollten durch eine innovative Lackier- und Ölanlage ersetzt werden, die ein Höchstmaß an Effizienz, Flexibilität und Qualität gewährleistet. Ziel war es, neue Möglichkeiten im Bereich der Lack- und Ölbeschichtung zu erschließen. „Mit der Anlage haben wir uns eine ganz neue Kompetenz ins Haus geholt und es gibt eigentlich keinen Vergleich zur alten Anlage. Der bisherige Prozess war händisch und manuell. Hier haben wir uns einen hochautomatisierten Prozess ins Haus geholt, durch denn wir nun die Möglichkeit haben, effizienter zu arbeiten und viele Auftragseinheiten hintereinander auf das Produkt aufzubringen“, sagt Hendrik Voß, Geschäftsführer Technik und Supply Chain Management bei ter Hürne. „Wir wollten ein Anlagenkonzept, das modular aufgebaut ist, das erweiterbar ist und das letztlich auch den unterschiedlichen Lack- und Ölsystemen gerecht wird, die es gibt.“ 

Neben der beschriebenen Flexibilität und Modularität musste die Anlage also verschiedene Beschichtungssysteme verarbeiten können und für zukünftige Erweiterungen offen geplant sein. Eine weitere Anforderung war die reibungslose bauliche Integration, denn die Installation der neuen Anlage sollte in der bestehenden Produktionshalle erfolgen, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Hinzu kam ein enger Zeitrahmen, da die Anlage rechtzeitig zur Präsentation neuer Produkte auf einer wichtigen Messe in München betriebsbereit sein musste.

Informationen zum Kunden
Ter Hürne ist seit mehr als sechs Jahrzehnten einer der führenden Hersteller von Parkett- und Fußbodenlösungen in Europa. Das 1959 gegründete Unternehmen mit Sitz in Südlohn hat sich auf wohngesunde, nachhaltige und designorientierte Produkte spezialisiert. Mit rund 300 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von rund 80 Millionen Euro steht ter Hürne für eine einzigartige Kombination aus traditionellem Handwerk, innovativen Technologien und einem tiefen Verständnis für den Naturstoff Holz. Um sich am Markt weiter zu differenzieren und die Kompetenz in der Oberflächentechnologie auszubauen, entschied sich ter Hürne für den Einsatz einer hochautomatisierten BÜRKLE Walzenauftragsanlage.

Gute Wartbarkeit und Bedienbarkeit überzeugen

Nach ersten Gesprächen auf der LIGNA 2023 begann die enge Zusammenarbeit zwischen ter Hürne und BÜRKLE. Im Juli 2023 startete die Projektierung, im November desselben Jahres folgten intensive Prozessfindungen und Beschichtungsversuche. „Wir hatten erste Berührungspunkte mit der  Lacktechnologie und Öltechnologie von BÜRKLE in Freudenstadt und haben uns dort einige Anlagen und Maschinen angeschaut. Die Wartbarkeit und Bedienbarkeit haben uns von Anfang an überzeugt und so konnten wir den Weg mit BÜRKLE weitergehen“, bewertet Voß rückblickend die BÜRKLE-Technologie.  Die endgültige Auftragsvergabe erfolgte im Januar 2024. Innerhalb von nur acht Monaten wurde die Anlage bei BÜRKLE konstruiert und gebaut, bevor sie in einer zwölfwöchigen Installationsphase nahtlos in die bestehende Produktion integriert wurde. 

Fotos: BÜRKLE Beschreibungstext: Installiert wurde die Anlage in U-Form sodass auf der einen Seite die Parkettdielen beschickt und auf der anderen Seite wieder entnommen werden.
Fotos: BÜRKLE Beschreibungstext: Die Anlage wird über moderne KUKA-Roboter beschickt und entladen. BÜRKLE bindet diese als Integrator direkt in die Anlagensteuerung ein.

Die neue Anlage setzt heute Maßstäbe in der Oberflächenveredelung von Parkett und Fußböden. Sie ermöglicht eine vollautomatische Bearbeitung mit einer Taktleistung von sechs Takten pro Minute. Durch modernste Steuerungstechnik und ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Robotik und Beschichtungstechnik bietet die Anlage höchste Prozesssicherheit und Effizienz. Technische Highlights sind unter anderem eine Doppelstation für Hell- und Dunkelbeize, die einen schnellen Wechsel der Beschichtungsmedien ohne Produktionsunterbrechung ermöglicht, hochmoderne UV-Trockner mit optimierter Energieeffizienz, eine automatisierte Roboterbeschickung und -abstapelung sowie die BÜRKLE-Zentralsteuerung, die eine intuitive Bedienung und Rezeptverwaltung zur schnellen Anpassung an wechselnde Produktionsanforderungen ermöglicht. Darüber hinaus wurde die Anlage in das MES-System des Kunden integriert, so dass ein nahtloser Datenaustausch und eine Echtzeitüberwachung der Produktionsprozesse gewährleistet sind.

Enge Abstimmungen und moderne Technologien als Erfolgsfaktoren

„Das Projekt mit ter Hürne ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie moderne Oberflächentechnik von Bürkle Produktionsprozesse nachhaltig optimieren kann. Unsere hochautomatisierte Lösung ermöglicht nicht nur eine höhere Effizienz und Prozesssicherheit, sondern auch eine enorme Flexibilität für unterschiedliche Lack- und Ölsysteme. Besonders hervorzuheben ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit unserer Teams“, blickt Patrick Lenz, Vertriebsmanager Walzlackieren bei BÜRKLE, auf das gemeinsame Projekt zurück. „Trotz anspruchsvoller technischer und zeitlicher Herausforderungen konnten wir gemeinsam eine der modernsten Lackier- und Ölanlagen Europas realisieren. Dies zeigt, wie wichtig eine enge Abstimmung und moderne Technologien im Maschinen- und Anlagenbau sind, um unseren Kunden einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“

Generell scheint die enge Verzahnung der Teams von ter Hürne und BÜRKLE ein entscheidender Erfolgsfaktor gewesen zu sein. Regelmäßige Abstimmungen in Form von Videokonferenzen und Vor-Ort-Terminen sorgten für einen reibungslosen Projektverlauf. Besonders wertvoll war die ständige Verfügbarkeit eines technischen Ansprechpartners bei BÜRKLE, der kurzfristig auf Herausforderungen reagieren konnte. Auch die virtuelle Robotersimulation unterstützte die Abwicklung bereits vor der eigentlichen Anlagenintegration. Trotz des engen Zeitplans konnte die Anlage schlussendlich termingerecht in Betrieb genommen werden. „Mit der neuen Anlage verfügen wir nun über eine der modernsten Lackier- und Beölungsanlagen Europas und sind für die Zukunft bestens gerüstet“, zieht Hendrik Voß Bilanz. Sein Fazit zur Zusammenarbeit mit BÜRKLE: „On time and on budget - das sagt alles“.

Die erfolgreiche Implementierung der neuen Oberflächenanlage hat ter Hürne auf ein neues technologisches Niveau gehoben. Die deutliche Effizienzsteigerung ermöglicht es dem Unternehmen, flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren und gleichzeitig die Produktionskosten zu optimieren. Der modulare Aufbau der Anlage ermöglicht zukünftige Erweiterungen und sichert die Investition bereits heute langfristig ab. Die Projektbeteiligten aus Südlohn und Freudenstadt sind von ihrem Projekt begeistert.

Fotos: BÜRKLE Beschreibungstext: In der Ausstellungshalle von ter Hürne können sich Kunden von der Vielfalt und Hochwertigkeit der Holzprodukte überzeugen.

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